Das EVZ Women’s Team hat in der laufenden Saison zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle zu verzeichnen. Hauptursache: Gehirnerschütterung. Die Physiotherapeutin Naemi Rüesch gehört dem Medical Staff des Women’s Team an. Auf die Häufigkeit von Gehirnerschütterungen beziehungsweise Concussions im Zuger Team angesprochen, erwähnt sie die medizinische Vorgeschichte zahlreicher Spielerinnen: «Die meisten hatten zuvor schon eine oder mehrere Concussions erlitten. Nach einem weiteren Impact entwickeln sie deshalb unter Umständen schneller wieder Symptome», erklärt Naemi Rüesch, die beim Zuger Kantonsspital, dem Medical Partner des EVZ, angestellt ist.
Eine Möglichkeit zur Vorbeugung besteht im Tragen eines Mundschutzes. So werden einerseits Schläge gedämpft, andererseits herrsche mehr Spannung auf dem stabilisierenden Nacken, erklärt Naemi Rüesch. Dieser sei besonders wichtig zu trainieren. Beim EVZ hat man besondere Übungen ins Trainings- und Warm-up-Programm eingebaut – für den Nacken, aber auch für die Augen, damit diese dem Spiel länger folgen können.
Jede Concussion verhindern zu können, ist in einer Kontaktsportart allerdings illusorisch. Dem Medical Staff obliegt die grosse Verantwortung, während eines Spiels zu beurteilen, ob eine Gehirnerschütterung vorliegt oder nicht. Das sei nicht immer leicht zu erkennen, sagt Naemi Rüesch. «Manchmal erleidet eine Spielerin nach einem Zusammenprall einen kurzen Schock und kann später weiterspielen. In solchen Situationen behalten wir die Spielerin lieber etwas länger zur Abklärung draussen. Stets gilt: Falls Zweifel bestehen, riskieren wir besser keinen Einsatz.»