Auch einige Wochen nach dem WM-Finalspiel gegen Tschechien sitzt die Enttäuschung bei gewissen Akteuren noch tief. «Es braucht diesmal ein wenig länger, um die Niederlage zu verarbeiten, als noch 2018», gesteht Torhüter Leonardo Genoni, der die Eisgenossen im Halbfinal gegen Kanada mit einer herausragenden Leistung in den Final hexte. «Vor sechs Jahren war der Final eine Art Zugabe. Obwohl wir damals gegen die Schweden erst im Penaltyschiessen verloren, waren wir doch viel weiter Weg vom Titel als dieses Jahr.» Die ganze Mannschaft sei mit der Überzeugung in die Partie gegangen, dass man in Prag gegen Gastgeber Tschechien Gold holen wird.
Am Ende reichte den Tschechen «ein einziger Fehler» der Schweizer Nati, um die Partie in der 50. Spielminute in ihre Bahnen zu lenken. Nach einem folgenschweren Icing und dem darauffolgenden Anspiel in der eigenen Zone wusste auch Leo «The Wall» Genoni nichts mehr gegen den One-Timer von NHL-Superstar David Pastrnak auszurichten. Spätestens nach dem 1:0 verwandelte sich die O2-Arena in der tschechischen Hauptstadt in einen Hexenkessel. Nach 60 Minuten stand es 2:0 und Captain Roman Cervenka von den Rapperswil-Jona Lakers durfte an der Heim-WM den Pokal in die Höhe stemmen, während die Schweizer Eisgenossen nach 2013 und 2018 erneut mit Silber Vorlieb nehmen mussten.