Patrick Lengwiler (CEO), Reto Kläy (General Manager), Dan Tangnes (Head Coach Men’s Team), Daniela Diaz (Head Coach Women’s Team) und Ibrahim Can (Leiter Marketing & Verkauf) orientierten an der jährlichen Pre-Season Medienkonferenz über die Themen Finanzen, Sport, Marketing & Verkauf sowie das Projekt «Keep Building».
Anlässlich der bevorstehenden Meisterschaftsstarts des Men’s und des Women’s Teams kommende Woche lud der EVZ am Mittwoch, 11. September zur Medienkonferenz in der BOSSARD Arena.
FINANZERGEBNISSE
EVZ CEO Patrick Lengwiler präsentierte die finanziellen Ergebnisse der EVZ Gruppe für das Geschäftsjahr 2023/24. Unter Vorbehalt der Genehmigung durch die jeweiligen Generalversammlungen (EVZ Holding AG: 16. September 2024 / Eissportverein Zug: 20. September 2024) resultiert in der EVZ Holding AG ein Gewinn von CHF 8’074 und im Eissportverein Zug ein Gewinn von CHF 4’321.
Die EVZ Gruppe erzielte einen Gesamtumsatz von CHF 35’284’701 und einen Jahresgewinn von CHF 82’164. Trotz erstmaliger Nicht-Teilnahme an der Champions Hockey League konnte der Umsatz im Vergleich zur Vorsaison in etwa gleich gehalten werden, dies mitunter aufgrund des Starts des eigenen Women & Girls Programms. Die fehlenden Einnahmen aus der Champions Hockey League, die Initialaufwände für das Women & Girls Programm wie auch die Betriebsaufgabe des Pier 41 haben das Geschäftsjahr in betriebswirtschaftlicher Hinsicht geprägt. Die Eigenkapitalquote der EVZ Gruppe liegt bei 58.2%. «Der EVZ ist auf einer sehr gesunden finanziellen Basis, wird durch uns in allen Bereichen unternehmerisch geführt und ist breit diversifiziert aufgestellt und finanziert», sagt Lengwiler.
SPORT: MEN’S TEAM
Beim Men’s Team sind über den Sommer sieben neue Spieler sowie ein Assistant Coach zur Mannschaft gestossen. «Das National League-Team bringt in der Saison 2024/25 mehr Wasserverdrängung mit», beschreibt General Manager Reto Kläy die Veränderungen im Kader. Mit Gabriel Carlsson (195cm, 92kg) wurde ein Abwehrturm unter Vertrag genommen, in der Offensive lassen Nando Eggenberger (188cm, 92kg), Mike Künzle (193cm, 95kg), Fredrik Olofsson (188cm, 89kg) und Daniel Voženílek (190cm, 97kg) das Kader «wachsen». Zudem kehrt der 19-jährige Colin Lindemann aus Schweden zurück zum EVZ und der gleichaltrige Nic Balestra, der bereits in der vergangenen Saison erste Einsätze in der National League hatte, wird in die Reihen der 1. Mannschaft aufgenommen. Mit dem Ausfall von Torhüter Leonardo Genoni zum Saisonstart wird U20-Elit-Goalie Santo Simmchen in das National League-Kader nachrücken und hinter Tim Wolf die Nummer 2 sein.
Hinter der Bank bringt neu Tomas Montén seine Erfahrung aus diversen Funktionen bei Clubs und Verband ein. «Tomas ist die ideale Ergänzung für unseren Coaching Staff», sagt Kläy. Der Schwede wurde in der Saison 2015/16 als U20-Head Coach bei Linköping in den Trainerstab der 1. Mannschaft befördert und amtete dort an der Seite von Klas Östman (2019-2021 beim EVZ, seither Head Coach bei Linköping) als Assistant Coach unter einem gewissen Dan Tangnes. Montén ist mit dem EVZ Head Coach also bestens vertraut, die beiden blieben auch nach Tangnes’ Wechsel zum EVZ und Monténs Abgang zum schwedischen Verband stets in Kontakt. Für den 46-Jährigen ist es die erste Anstellung ausserhalb Schwedens: «Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und bin überzeugt von der Philosophie und Strategie des EVZ.»
Das EVZ Men’s Team startet mit drei Heimspielen in die neue Saison. Den Auftakt bildet das Gastspiel des HC Lugano am Dienstag, 17. September, gefolgt von den Partien am Samstag, 21. September gegen die SCL Tigers und am Dienstag, 24. September gegen den HC Ambrì-Piotta. Vor dem vierten Heimspiel am Samstag, 28. September wird Reto Suri offiziell verabschiedet und seine Nummer 26 unter das Stadiondach gezogen.
SPORT: WOMEN’S TEAM
Daniela Diaz wird mit einem praktisch unveränderten Team in die erste Saison in der PostFinance Women’s League starten. «Die Spielerinnen haben über die letzten Monate individuell und als Mannschaft grosse Fortschritte erzielt und verdienen es, auf höchstem Level spielen zu können», erklärt Diaz, weshalb auf Kontinuität gesetzt wird. Mit Rahel Enzler kommt aber doch ein neues Element ins Spiel. «Rahel zeichnet sich durch ihre Kreativität und ihre Scorer-Qualitäten aus. Als Unterägerin ist es für sie auch eine Herzensangelegenheit, für den EVZ zu spielen.» Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Vanessa Ryhner und Nina Harju wurde zudem bis Ende Oktober die Tschechische Nationalspielerin Noemi Neubauerová verpflichtet. Die Stürmerin wurde im Mai vom PWHL Team Toronto Sceptres gedraftet und wird im November in deren Trainingscamp einrücken. Bis dahin verstärkt die grossgewachsene Tschechin das Team von Diaz: «Es ist eine Win-Win-Situation für beide. Noemi wird frischen Wind und neue Power in unser Team bringen und sie erhält Spielpraxis, bis sie nach Nordamerika geht.»
Neben den beiden Spielerinnen ist auch Assistant Coach Sandra Thalmann neu Teil des Women’s Teams. Die 31-Jährige bringt neben jahrelanger Erfahrung als Spielerin in der höchsten Schweizer Frauenliga sowie als 156-fache Nationalspielerin auch bereits Erfahrung als Trainerin mit. Seit ihrem Rücktritt 2022 steht sie beim EHC Sursee in der SWHL B an der Bande, seit letztem Sommer als Head Coach. Diese Position wird die ehemalige Verteidigerin neben ihrem 40%-Pensum beim EVZ auch weiterhin innehaben.
Das Saisonziel ist für Head Coach Daniela Diaz klar: «Wir haben ein kompetitives Kader. Wir wollen den Meistertitel holen!» Den ersten Schritt dazu kann das Women’s Team am 20. September im Heimspiel gegen die SC Bern Frauen machen.
MARKETING & SPONSORING
«Wir konnten unsere Ziele im Bereich Sponsoring erreichen», verkündete Ibrahim Can, Leiter Marketing & Verkauf, an der Medienkonferenz. Viele langjährige und treue Partnerschaften konnten verlängert und einige neue Sponsoren gewonnen werden, was insgesamt zu einem leichten Wachstum führte. Bei den Frauen sind sehr viele neue Sponsoren hinzugekommen, was in einem Wachstum von 44 auf 71 Sponsoren resultierte. Damit konnte das Sponsoringvolumen sogar um rund 45% gesteigert und das Ziel von CHF 1 Mio. erreicht werden. «Wenn sich die Zuschauerzahlen wie erwartet in die gleiche Richtung entwickeln, wird das Women & Girls Programm bereits im zweiten Jahr in der Lage sein, sich selbst zu finanzieren. Dies unterstreicht einmal mehr, dass wir auf dem richtigen Weg sind und das Programm sehr gut angenommen wird», sagt Can und fügt an: «Dies wäre nicht möglich, wenn nicht zahlreiche Partner und Sponsoren sowie ein grossartiges Publikum diese Vision unterstützen würden. Ihnen allen gebührt höchster Respekt und Dank für den fortschrittlichen Gedanken, dass Gleichstellung auch im Eishockey ein Thema sein muss.» Die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen des Women’s Teams sollen weiter gesteigert werden und auch in der kommenden Saison wird ein attraktives Rahmenprogramm rund um die Spiele angeboten, insbesondere für Familien mit Kindern.
Über den Sommer konnte die Erweiterung der Sitzplatzkapazität um 600 zusätzliche Sitzplätze erfolgreich umgesetzt werden. Die neuen Plätze stehen ab Saisonbeginn zur Verfügung und werden im Einzelticketverkauf angeboten. Die Plätze werden in Zukunft während der grossen Umbauphase des Projektes «Keep Building» als Ausweichmöglichkeit für bestehende Saisonkarteninhaber benötigt, damit allen Saisonkarteninhabern immer ein Platz angeboten werden kann. Der Saisonkartenverkauf für 2024/25 wurde erneut bei 6’000 Abos gestoppt.
Ebenfalls im Rahmen der Stadionerweiterung wird das Naming Right der Arena neu vergeben. Der aktuelle Vertrag läuft im Herbst 2025 aus. Aus diesem Grund werden bereits im 4. Quartal 2024 Gespräche mit dem bestehenden Naming Right Partner BOSSARD, aber auch mit potenziellen neuen Partnern aufgenommen.
PROJEKT «KEEP BUILDING»
Nach der Informationsveranstaltung für die unmittelbare Nachbarschaft der BOSSARD Arena anfangs September informierte CEO Patrick Lengwiler auch die anwesenden Medien über den aktuellen Stand des Stadionerweiterungs-Projektes, welches bald öffentlich aufliegen soll. Im Vergleich zum bisherigen Richtprojekt wurden die Module Süd und Nord entsprechend den kurz- und langfristigen Bedürfnissen optimiert. Die aktuelle Kostenschätzung für den Umbau belaufen sich auf CHF 50 Mio. Die Finanzierung soll durch rückzahlbare Darlehen des Kantons Zug sowie des EVZ VR-Präsidenten Hans-Peter Strebel, die Namensrechten der Arena und den EVZ gesichert werden.
Ende September wird der EVZ die Baueingabe einreichen, um das Baubewilligungsverfahren zu starten. «Ein möglicher Baustart ist einerseits davon abhängig, andererseits auch von der Sicherstellung der Finanzierung», erklärt Lengwiler. Frühestens findet dieser im Sommer 2025 statt.